So bringst du deinen Weidezaun optimal durch den Sommer

Beim Wetter ist es wie bei vielen anderen Themen auch: des einen Freud ist des anderen Leid. Gerade für Landwirte und Tierhalter wird der Sommer schnell zu einer eher schwierigen Jahreszeit.

Denn auch in Deutschland nehmen extreme Witterungsverhältnisse, steigender Schädlingsbefall und Ernteausfälle zu.

Wetterbedingungen wie diese sind auch hinsichtlich der Nutzung von elektrischen Weidezäunen eine Herausforderung. Im Folgenden geben wir Dir ein paar Tipps, mit denen Du Deinen Weidezaun optimal durch den heißen Sommer bringst.

 

Optimierung der Erdung des Weidezauns: 

Feuchte Erde leitet den Strom wesentlich besser als trockene Erde! Wenn es im Sommer für mehrere Wochen nicht oder zu wenig regnet, kann durch den trockenen Boden die Erdung des Weidezauns und somit seine Leistung beeinträchtigt werden. Das wiederum beeinträchtigt die Hütesicherheit. Es ist in den Sommermonaten also ratsam, die Erdung des Weidezauns täglich zu überprüfen.

Du kannst die Erdung schon beim Zaunbau für den Sommer optimieren, indem du mehrere Erdstäbe im Abstand von 3m so tief als möglich an einer feuchten, schattigen Stelle einschlägst. Bei trockenem Boden ist es ratsam, die Anzahl der Erdstäbe zu erhöhen, um eine bessere Leitung zu gewährleisten. Falls die Erdung im Sommer nicht ausreichen sollte, schlage die Erdstäbe noch tiefer ein oder nimm noch einen zusätzlichen Erdstab hinzu.

 

Entfernen von Bewuchs am Weidezaun:

Ein weiterer Grund für Spannungsverluste im Weidezaun können Büsche oder Gräser sein, die in Kontakt mit dem Leitermaterial kommen. Dadurch entsteht eine Ableitung des Stroms in das Erdreich und die Leistung des Weidezauns wird reduziert. Überprüfe Deinen Weidezaun täglich auf solche Ableitungen und kontrolliere, ob an jeder Stelle der Zaunanlage die vorgeschriebene Mindesthütespannung von ca. 2.500 Volt gegeben ist.

 

Schutz des Weidezauns vor Sommer-Gewittern:

Elektrische Weidezäune sind durch die Erdung hervorragende Blitzableiter, weshalb auch oft genug Blitze einschlagen. Durch die übermäßige Spannung eines Blitzeinschlags wird das Weidezaungerät so stark beschädigt, dass es nicht mehr repariert werden kann, sondern ausgetauscht werden muss. Um das zu vermeiden installiere unbedingt einen Blitzschutz zwischen Weidezaun und Weidezaungerät, der einen Blitzeinschlag ins Erdreich ableitet. In den meisten Fällen ist auch der Blitzschutz nach einem Einschlag zerstört und muss ersetzt werden. Am besten ist es, wenn du das Weidezaungerät bei starkem Gewitter vom Zaun abhängst.

Überprüfe deinen Weidezaun nach einem Gewitter oder Unwetter auch auf Schäden durch heruntergefallene Äste etc. Entweder berühren sie den Weidezaun und reduzieren dadurch die Spannung (Bewuchs, siehe oben) oder sie haben den Weidezaun tatsächlich beschädigt. In dem Fall musst du deine Zaunanlage reparieren, z.B. abgebrochene Isolatoren austauschen und das Leitermaterial wieder miteinander verbinden.

 

Solar-Weidezaungeräte – die Kraft der Sonne nutzen:

Auch wenn die Hitze und Trockenheit der Sommermonate einige Herausforderungen mit sich bringt, kannst Du Dir einen entscheidenden Vorteil zu Nutze machen: Die Sonnenkraft!

Es gibt sowohl Weidezaungeräte mit integriertem Solarmodul als auch Geräte, die nachträglich mit einem Solarmodul unterstützt werden können. Wichtig zu wissen ist, dass ein separates Solarmodul immer direkt am 12 Volt Akku angeschlossen werden muss. Ausnahme: Bei AKO gibt es auch ein 4 Watt Solarmodul, welches direkt an einer 9 Volt Trockenbatterie angeschlossen werden kann. Solarmodule unterstützen die Batterien, d.h. du musst die 9 Volt Trockenbatterie nicht so oft austauschen und den 12 Volt Akku nicht so oft nachladen. In der sonnigen Zeit des Jahres ist die Solarunterstützung auf längere Sicht eine lohnende Investition. Am häufigsten werden 12 Volt Akku-Weidezaungeräte mit einem 25 oder 45 Watt Solarmodul unterstützt.

 

Anbringen von Warnschildern am Elektrozaun:

Gerade im Frühjahr und Sommer sind viele Spaziergänger entlang der Weiden unterwegs. Achte deswegen besonders auf die Befolgung der vorgeschriebenen Warnschilder an Elektrozäunen. Gemäß der europäischen Vorschrift DIN EN 60335-2-76 sind an Elektrozäunen, die an öffentlichen Straßen oder Wegen errichtet werden, Schilder mit der Aufschrift „Vorsicht Elektrozaun“ oder Sicherheitszeichen anzubringen. Diese müssen in regelmäßigen Abständen angebracht werden, sowie bei Einmündungen von Nebenwegen, und an Stellen, an denen kein Elektrozaun vermutet wird. Die Größe des Warnschildes muss mindestens 100 x 200 mm betragen. Beispiel-Exemplare findest du hier.