Der elektrische Weidezaun zur Wildabwehr – Rotwild, Damwild und Schwarzwild
Das Verhindern von Wildschäden auf landwirtschaftlichen Nutzflächen ist ein Dauerbrenner. Rot- und Damwild verursachen Fraß- und Trittschäden an Feldfrüchten und auch die massiven Wühlschäden durch Wildschweine sind den meisten von uns bekannt. Wildschäden gehen schnell in die Tausende Euro und die vom Staat gezahlten Entschädigungen gleichen den tatsächlichen Schaden oft nicht aus.
Zur nachhaltigen Abwehr der Wildtieren bietet sich ein mobiler elektrischer Weidezaun an. Die gespannten Litzen, Weidezaunbänder und Signalbänder stellen schon eine mechanische und optische Barriere dar, die beste Wirkung erzielt ein Wildabwehrzaun allerdings erst durch die Stromführung der Litzen.
Im Folgenden ein paar Tipps zu verschiedenen Wildabwehrzäunen:
Der Wildabwehrzaun
Damit der Wildabwehrzaun zuverlässig funktioniert, ist eine gut durchdachte Planung und hochwertige Ausführung des Weidezauns essentiell. Wir empfehlen dir für die Ecken und je nach Zaunlänge auf halber Strecke stabile Holzpfosten mit Isolatoren, ein 12V Akku oder 230 V Weidezaungerät und hochwertiges Leitermaterial. Unabhängig von der Wildart kannst du die oberste Zaunlinie für eine verbesserte Sichtbarkeit mit einem blauen Signalband versehen. Natürlich ist ein Elektrozaun nur so gut wie seine Erdung, achte also unbedingt auf eine saubere Erdung! Und das Tor für die Durchfahrt nicht vergessen 😉
Zu einem erfolgreichen Elektrozaun gehören auch die tägliche Zaunkontrolle entlang der Zaunanlage, das Entfernen von Bewuchs über und unter dem Zaun und das regelmäßige Überprüfen der Ladespannung des Akkus.
Der Wildzaun für Rotwild
Rotwild lebt in Rudeln in halboffenen Landschaften. Es deckt mit Feldfrüchten einen hohen Anteil seines Nahrungsbedarfs.
Der Rotwild-Abwehrzaun sollte eine Höhe von 1,60 bis 1,80 m haben. Ein bis zwei gespannte Litzen oder Bänder reichen in der Regel aus, außer es kommt im Revier auch Schwarzwild vor. Dann sollten weitere Litzen in Bodennähe gespannt werden, siehe weiter unten. Die Zaunspannung sollte 4000 V bis 5000 V betragen und das Weidezaungerät eine Impulsenergie von 1 bis 5 Joule ermöglichen. Hänge bei hohem Wildvorkommen zusätzlich in regelmäßigen Abständen Lappen oder Flatterbänder an den Weidezaun. So wird er vom Rotwild noch besser wahrgenommen.
Der Wildzaun für Damwild
Damwild lebt häufig in großen, nach Geschlechtern getrennten Rudeln. Sie äßen gerne milchreifen Weizen und Hafer, Kartoffeln oder junge Maispflanzen.
Der Abwehrzaun für Damwild ist etwas aufwendiger, da es dazu neigt, zwischen den Litzen hindurchzuspringen. Bewährt haben sich 8 Litzen im Abstand von 20 cm einzusetzen, um eine Zaunhöhe von 160 cm zu erreichen. Die Zaunspannung sollte 4000 V bis 5000 V betragen und das Weidezaungerät eine Impulsenergie von 1 bis 5 Joule ermöglichen. Bei Damwild besteht die Gefahr, dass sich die Hirsche mit dem Geweih im blauen Plastikband verfangen, lass es also besser weg. Verwende bitte aus demselben Grund auch kein Elektrozaunnetz!
Der Wildzaun für Schwarzwild
Schwarzwild fühlt sich in hochwüchsigen Feldfrüchten wie Raps, Roggen und Mais „pudelwohl“ und wählt darin seinen Tageseinstand. Dadurch kommt es natürlich zu erheblichen Wühlschäden. Um die Felder effektiv vor Schwarzwild zu schützen muss der Elektrozaun aufgestellt und angeschlossen sein, bevor die Feldfrüchte hochgewachsen sind! Sonst werden die Tiere unter Umständen eingezäunt.
Der Schwarzwild-Abwehrzaun hat eine Höhe von 50 bis 60 cm. Aufgrund des zu erwartenden starken Bewuchses empfiehlt sich ein Weidezaungerät mit einer Impulsenergie von über 5 Joule. Bewährt haben sich drei stromführende Litzen bzw. Bänder in der Höhe von 20, 40 und 50 bis 60 cm. Für die Abwehr von Schwarzwild kannst du auch ein Wildabwehrnetz verwenden.
Noch mehr Details und Tipps zu weiteren Wildabwehrzäunen für z.B. Muffelwild, Rehwild oder Fuchs erhältst du in diesem Wildzaun-Ratgeber von AKO.