Einer der wichtigsten Faktoren für die Leistung eines elektrischen Weidezauns ist das leitfähige Material, das im Weidezaunband, -seil oder in der Weidezaunlitze verwendet wird. Unabhängig von der Weidezaunart hat das verwendete Leitermaterial einen entscheidenden Einfluss darauf, wie effektiv der Weidezaun sein Funktion erfüllt. Weiterlesen

Bevor du mit dem Zaunbau beginnst solltest du überlegen, welchen Bereich du einzäunen möchtest, wie viele Schafe darin gehalten werden sollen und für welchen Zeitraum der Schafzaun stehen soll. Es gibt verschiedene Entwürfe für Schafzäune, einschließlich Zaunpfosten- und Seilsysteme und Schafnetze. Weiterlesen

Ein elektrischer Weidezaun wirkt dadurch, dass Tiere bei Berührung mit dem Leitermaterial einen unangenehmen aber ungefährlichen Stromschlag erhalten. Das funktioniert deshalb, weil in dem Moment der Berührung ein Stromkreis geschlossen wird: Der Strom fließt dann vom Weidezaungerät durch das Leitermaterial durch das Tier und über die Erde zurück zum Weidezaungerät. Eine saubere Erdung ist also Voraussetzung dafür, dass der Weidezaun verlässlich funktioniert.

Im Folgenden geben wir dir ein paar Tipps zur Erdung deines Weidezauns.

 

Die Bodenbeschaffenheit

Nochmal etwas detaillierter: Da das Weidezaungerät mit dem Weidezaun und der Erde verbunden ist, entsteht zwischen Zaun und Erde eine Spannung. Berührt ein auf dem Boden stehendes Tier den Zaun, wird der Stromkreis geschlossen und der Strom fließt durch das Tier und die Erde zurück zum Gerät.

Strom fließt umso besser, je geringer der Widerstand ist. Die Erde kann einen sehr hohen Widerstand darstellen und somit die Funktion des Weidezauns beeinträchtigen, weil der Strom nicht in genügendem Maß zurück zum Weidezaungerät fließen kann.

Ziel der Erdung ist es also, den Erdwiderstand zu minimieren. Das erreicht man durch eine gute Leitfähigkeit der Erde, mehrere Erdstäbe und eine sorgfältige Verbindung der Erdstäbe untereinander und mit dem Weidezaungerät.

Die Leitfähigkeit der Erde wird durch Feuchte begünstigt. Trockene Böden sind für die Erdung nicht geeignet. Bei eher trockenen Böden kann man den Widerstand der Erde durch die Verwendung weiterer Erdstäbe und/oder tieferes Einschlagen der Erdstäbe verringern.

 

Die Erdstäbe

Die Erdstäbe sind aus rostfreiem, verzinkten Stahl und sollten mindestens einen Meter lang sein. Sie werden so tief in die Erde gerammt, bis sie auf feuchtes Erdreich stoßen, mindestens 1 m tief. Werden mehrere Stäbe verwendet, muss der Abstand zwischen ihnen mindestens 3 m betragen. Verbunden werden sie dann unterirdisch in Reihe mit einem Hochspannungskabel. Der erste Erdstab wird mit dem Erdanschluss des Weidezaungeräts verbunden.

Auch die Impulsenergie spielt eine Rolle bei der nötigen Anzahl an Erdstäben. Bei Weidezaungeräten mit 1 Joule reicht in der Regel ein Erdstab mit 1 m Länge. Bei Weidezaungeräten mit 2 bis 5 Joule sollten mindestens 2 bis 3 Erdpfähle mit 1 m Länge verwendet werden.

Und vergiss nicht, mindestens 10 m Abstand zu anderen Erdungssystemen einzuhalten. Sonst kann es zu einem Überschlag der Spannung kommen.

Litzclip-Weidezaunverbinder-Stromkreis-Weidezaun.png

Wie du messen kannst, ob deine Erdung einwandfrei funktioniert, schildern wir Dir hier.

 

Der Blitzschutz

Aufgrund der Erdung sind elektrische Weidezäune hervorragende Blitzableiter, weshalb auch oft genug Blitze einschlagen. Durch die übermäßige Spannung eines Blitzeinschlags wird das Weidezaungerät zerstört. Dann ist a) der Zaun nicht mehr funktionstüchtig und du musst unter Umständen deine Tiere wieder einfangen und b) musst du dir ein neues Weidezaungerät kaufen. Noch schlimmer kommt es, wenn das Weidezaungerät mit einer Steckdose verbunden ist. Dann wandert der Blitzeinschlag nämlich direkt weiter in die Steckdose und kann einen Hausbrand auslösen. (Das verhindert der gesetzlich vorgeschriebene FI-Schutzschalter.)

Baue, um das alles zu verhindern, ein Blitzschutzgerät zwischen Zaun und Weidezaungerät und verbinde es auch mit der Erdung. Da sich Strom immer den Weg des geringsten Widerstands sucht, wird der Blitz am „extra Widerstand“ Blitzschutzgerät in die Erde abgeleitet, bevor er das Weidezaungerät erreicht. Puh – Glück gehabt.

 

Der Zaunschalter

Falls du einen Zaunschalter verwendest, um den Weidezaun bei drohendem Gewitter abzustellen, musst du auch diesen mit der Erde verbinden. Der Zaunschalter leitet dann den Blitz schon vor dem Blitzschutzgerät in die Erde. Überprüfe nach einem Blitzeinschlag, ob Blitzschutz und Zaunschalter noch funktionstüchtig sind und tausche sie ggf. aus.

Litzclip-Weidezaunverbinder-Blitzschutz-Zaunschalter.png

Erdungszubehör bei AKO
Blitzschutz bei AKO
Zaunschalter bei AKO

Trotz noch so sorgfältigen Aufbaus eines Weidezauns gibt es immer mal wieder Situationen, in denen wir ihn reparieren müssen. Beschädigungen an Zaunpfählen, Isolatoren oder dem Leitermaterial sind recht einfach zu identifizieren und zu beheben, z.B. mit den Litzclip® Weidezaun Verbindern.

Wenn jedoch auf dem Weidezaun zu wenig oder gar keine Spannung mehr anliegt – bei sensiblen Tieren mindestens 2.500 Volt, bei robusten Tieren mindestens 4.000 Volt -, gestaltet sich die Fehlersuche etwas schwieriger. Wir empfehlen dir dafür diese vier Schritte:

  1. Prüfung auf Ableitungen entlang des Weidezauns
  2. Prüfung des Weidezaungeräts
  3. Prüfung der Zaunzuleitung
  4. Prüfung der Erdung

 

Schritt 1: Prüfung auf Ableitungen entlang des Weidezauns

Laufe zu aller erst deinen Weidezaun ab und überprüfe, ob es irgendwelche sichtbaren Schäden oder Ableitungen gibt. Das können sein:

  • Bewuchs oder heruntergefallene Äste am Zaun -> entfernen
  • Leitermaterial hat Kontakt mit dem Boden -> spannen/verbinden
  • durchgeschlagene Isolatoren -> durch neue Isolatoren ersetzen
  • gebrochene Metall-Leiterdrähte -> Leitermaterial austauschen
  • geknotetes Leitermaterial -> durch Edelstahl-Verbinder ersetzen

Eine weitere Möglichkeit ist, dass du die Leitfähigkeit deines Weidezauns verbesserst, indem du das Leitermaterial alle 200m senkrecht miteinander verbindest.

 

Schritt 2: Prüfung des Weidezaungeräts

Sind keine äußeren Einflüsse erkennbar, überprüfe als nächstes das Weidezaungerät. Dafür trennst du am ausgeschalteten Gerät den Zaunanschluss, aber nicht den Erdanschluss! Schalte das Gerät ein und prüfe mittels eines Zaunprüfers, ob die Ausgangsspannung des Weidezaungeräts über 6.000 Volt beträgt. Falls ja, kannst du das Gerät wieder mit dem Weidezaun verbinden und gehst zu Schritt 3 über. Falls nein, überprüfe die Stromversorgung des Geräts. Eventuell musst du den 12 Volt Akku aufladen, die 9 Volt Batterie auswechseln oder die 230 Volt Versorgung von einem Fachmann überprüfen lassen. Ein Hinweis darauf gibt dir eine rot blinkende oder nicht leuchtende LED am Weidezaungerät. Ist die Stromversorung des Geräts scheinbar in Ordnung, ruf den Service an!

 

Schritt 3: Prüfung der Zaunzuleitung

Sollte die Fehlerursache nicht am Weidezaungerät zu finden sein, überprüfe als nächstes die Zuleitung zum Zaun. Dafür misst du die Zaunspannung am Ende der Zaunzuleitung. Auch hier solltest du mindestens 6.000 Volt messen können. Ist das der Fall, ist auch die Zaunzuleitung intakt und du machst weiter mit Schritt 4. Liegt die Spannung unter 6.000 Volt, ist die Zaunzuleitung gestört. Bei einer unterirdischen Zuleitung kann das Untergrundkabel defekt sein. Stelle sicher, dass du ein hochspannungsfestes Untergrundkabel verwendest! Bei einer überirdischen Zaunzuleitung kann es sein, dass es irgendwo zwischen Weidezaungerät und Weidezaun zu Ableitungen kommt: Hat die Zuleitung Kontakt zum Gebäude? Z.B. durch Efeu oder Gebüsch oder an einer Dachrinne? Falls ja, beseitige den Grund der Ableitung, falls nein, geht es weiter mit Schritt 4.

 

Schritt 4: Prüfung der Erdung

Für die Prüfung der Erdung musst du zuerst den Zaundraht in ca. 10 m Entfernung der Geräte-Erdung mittels Eisenstäbe kurzschließen. Dann kannst du die Spannung direkt am Geräte-Erdstab mittels Digitalvoltmeter prüfen. Liegt die Spannung über 1.000 Volt, verbessere die Erdung und achte auf diese Punkte:

Liegt die Spannung am Erdstab unter 1.000 Volt, ist mit der Erdung alles in Ordnung und der Fehler muss irgendwo in der Zaunanlage liegen. Gehe nochmal Schritt 1 durch, ob nicht doch irgendwo z.B. ein Isolator durchgeschlagen ist. Prüfe dann nochmal mittels Zaunprüfer die Spannung am Zaun.

Wir hoffen, dass es dir mit dieser Anleitung gelingt, das Problem in deiner Weidezaunanlage zu finden und zu beheben. Hier kannst du dir eine noch detailliertere Schritt-für-Schritt Anleitung von den Experten bei AKO Agrar herunterladen:

Kostenlose Anleitung zur Fehlersuche im Weidezaun

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